Auf die Terrasse fällt die Abendsonne

600 Mitglieder in München-Würmtal bauen ein neues Naturfreundehaus

Die NaturFreunde Würmtal vor ihrem Kletterturm
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„Lasst uns ein eigenes Haus bauen!“ Die Idee von Karin Detsch, Vorstandsmitglied der bayerischen NaturFreunde Würmtal, klang für viele Mitglieder zuerst nach leichtem Größenwahn. Für Roman Brugger aber nicht. Der Vorsitzende der Ortsgruppe hatte schon lange überlegt, wie man den immer zahlreicher werdenden NaturFreunden im Südwesten Münchens ein eigenes „Zuhause“ bieten könnte. Zwar gibt es schon seit Anfang der 1950er Jahre die „Bergl-Alm“, eine vereinseigene Hütte in der Nähe von Bad Tölz, aber eben keinen zentralen Treffpunkt am Wohnort der Mitglieder.

Gewiss, am vereinseigenen Kletterturm, mitten in einer Art Freizeitpark mit Skateranlage, Beachvolleyballfeld und dem Sportplatz eines Gymnasiums, kann man immer NaturFreunde treffen. Mit seiner Grundfläche von fünf mal fünf Metern und zehn Metern Höhe bietet der Turm gut 30 Routen in den UIAA-Schwierigkeitsgraden vier bis neun minus. Rund 100 aktive Kletterer hat die Ortsgruppe, viele kamen erst durch die Vereinskurse zu den NaturFreunden. Aber bei Regen zum Beispiel und insbesondere für die vielen anderen Aktivitäten der Ortsgruppe ist der Turm natürlich keine Lösung.

140 Kinder und Jugendliche
Bei den NaturFreunden Würmtal gibt es immer mehr Mountainbiker und Rennradfahrer, auch die Wanderer, Kanuten und Schneesportler machen kontinuierlich attraktive Angebote, die Kulturarbeit ist stark und die Senioren sind sehr aktiv. Und irgendwo dazwischen tummeln sich noch mal rund 140 Kinder und Jugendliche, sechs davon machen gerade den Gruppenleiterschein. Mehr als 600 Mitglieder hat die Ortsgruppe mittlerweile – aber eben kein Haus im Würmtal.

Noch nicht, muss man jetzt einschränken. Denn gedanklich steht es schon längst: direkt am Kletterturm ein Holzfertighaus mit großem Vereinsraum, Küche, Gruppenraum, Umkleide und Vorstandsbüro – und auf die Terrasse fällt die Abendsonne. Das ist alles gut geplant. Die Details hatte ein Architekt übernommen, der über die Familiengruppe zu den NaturFreunden gekommen war. Tatsächlich liegt sogar die Bodenplatte schon und erst im April wurde der Vertrag zur Errichtung des Holzhauses unterschrieben. Aufgebaut wird im Juni/Juli, dann folgen Boden- und Malerarbeiten in Eigenleistung. Schon jetzt freuen sich alle auf die feierliche Eröffnung im Herbst, der genaue Termin steht leider noch nicht fest.

Und wie finanziert sich das Projekt? „Die Baufinanzierung ist solide“, sagt der Vorsitzende  Roman Brugger. „Wir haben natürlich Anträge auf Zuschüsse bei allen Würmtalgemeinden sowie natürlich dem NaturFreunde-Landesverband und dem -Bundesverband gestellt. Auch der Betrieb des Hauses ist natürlich eine Riesenaufgabe, in erster Linie aber eine ganz wichtige Investition in die Zukunft der NaturFreunde Würmtal.“

Martina Irlbacher, NaturFreunde Würmtal
Dieser Artikel erschien zuerst in NATURFREUNDiN 2-2014.

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